Aus Bewegung Musik machen : Motion Composer
Dietz, Josepha, Motion Composer und Marcello Lussana, Sounddesigner
Geleitet wurde der Workshop von Josepha Dietz, Geschäftsführerin der MotionComposer GmbH und Marcello Lussana, einem Berliner Sounddesigner.
Der MotionComposer ist ein Gerät, das Bewegungen in Klänge umwandelt. Eine Armbewegung kann Klaviertöne erzeugen, es ist möglich, ein virtuelles Schlagzeug zu spielen und durch Bewegungen zum DJ zu werden.
Besucht wurde der Workshop von sehr unterschiedlichen Teilnehmenden: unter anderem Mitarbeitende einer Werkstatt, ein Community-Musiker, ein ehemaliges Ensemble-Mitglied von Ramba Zamba und der Leiter eines inklusiven Tanzensembles.
Da bei der Arbeit mit dem MotionComposer der Körper zum Ausdrucksmittel und Instrument wird, begannen wir mit einer Wahrnehmungsübung des eigenen Körpers.
Im nächsten Schritt liefen wir durch den Raum und ließen uns auf die unterschiedlichen Tempi der Teilnehmenden ein. Wir erhielten eine Vorstellung, wie wir den Raum nutzen können und lernten uns gegenseitig besser kennen. Die erste Übung mit dem MotionComposer führten wir gemeinsam durch. Das deutlich zu hören war, ob die Gruppe sich schnell oder langsam bewegte, zeigte, wie gut sich die Gruppenmitglieder aufeinander einlassen konnten.
Bei den Einzelsessions erlebten wir sehr individuelle Präsentation – mit Schlagzeug, klassischer Musik und Techno-Musik. Es zeigte sich, dass jeder seine eigene Zeit brauchte, um gezielt und kreativ mit verschiedenen Möglichkeiten von interaktiver Musik zu spielen.
Im dritten Teil bereiteten wir uns auf die Präsentation auf der Bühne vor. Wir studierten ein kleines Stück ein, bei dem wir besonders Wert darauflegten, dass ein im Rollstuhl sitzender Teilnehmer mit einem eingeschränkten Bewegungsfeld eine Rolle bekommt, bei der seine Fähigkeiten zur Geltung kommen.
Unterstützt wurde er von drei weiteren Teilnehmenden.
In der Auswertung wurde viel über die Möglichkeiten der Gestaltung von interaktiven Klangumgebungen diskutiert.
Einen schönen Abschluss bildete die Präsentation vor allen Teilnehmenden des Kongresses mit zwei Soli und der Gruppenpräsentation. Der Applaus tat uns gut. Insbesondere für die Präsentation von Jakob, dem Teilnehmer im Rollstuhl, bekamen wir viel positives Feedback.
Dies zeigte einmal mehr, dass es sich lohnt auch für Menschen, die in der Regel eher weniger im Fokus stehen, intensiv nach individuellen Präsentationsformen zu suchen.
Auch Menschen mit starken körperlichen und kognitiven Einschränkungen können mit ihrer Performance einen donnernden Applaus und viel Zustimmung ernten.
Vielen Dank an das Organisations-Team, dass ihr den Rahmen für diesen Moment geschaffen habt! Es sollte noch viele solcher Anlässe geben.